Notfallmanagement Notfallplanung

Notfallmanagement im Unternehmen – Betrieb

Notfallmanagement und Notfallplanung in Unternehmen werden oft verdrängt!

Deshalb haben viele Unternehmen bzw. Betriebe keine ausreichende Notfallvorsorge. 

Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung hat die Unternehmerin oder der Unternehmer festzustellen, was Sie tun können, um für einen Notfall gewappnet zu sein und das Risiko für das Unternehmen so gering wie möglich zu halten und was unternommen werden kann, wenn bereits ein Notfall eingetreten ist und welche Schritte erforderlich sind, um den Schaden zu begrenzen.

Mit einer Notfallplanung stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen fortgeführt werden kann. Die Notfallplanung beinhaltet ein systematisches Notfallmanagement, in dem Sie wichtige Dokumente und Informationen zum Unternehmen an einer zentralen Stelle sammeln und jährlich aktualisieren.

1. Wie gestalte ich meine Notfallplanung

2. Risikoanalyse

3. Haben Sie für den Notfall vorgesorgt?

4. Wo und wie soll der Vorrat aufbewahrt werden?

5. Was tun Sie in Ihrem Betrieb, wenn ein Notfall eintritt?

1. Wie gestalte ich meine Notfallplanung

Besprechen Sie Fluchtwege, Treffpunkte und Ihre Erreichbarkeiten, vielleicht sind im Falle einer Katastrophe nicht alle Familienmitglieder zu Hause. Schaffen Sie einen Notvorrat an und stellen Sie eine Dokumentenmappe sowie einen Notfallrucksack zusammen. Überlegen Sie gemeinsam, welche weiteren Vorkehrungen und Empfehlungen aus dem Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen für Sie wichtig sind.

2. Risikoanalyse

Ausgangspunkt für ein modernes Konzept zum Schutz der Gesellschaft vor Gefahren müssen Risikoanalysen sein. Deshalb sind Notfallmanagement und Notfallplanung in Unternehmen so wichtig. Sie sind bereits üblich bei der Organisation der örtlichen Gefahrenabwehr, müssen aber für großflächige, national bedeutsame Gefahren- und Schadenlagen weiterentwickelt werden.

Dazu zählen etwa:

  • schwere ABC-Unfälle, Flächenbrände,
  • Unwetter, Überschwemmungen, Erdbeben,
  • Störungen lebensnotwendiger Infrastruktur,
  • Massenanfall Betroffener, insbesondere Verletzter.

Als Auslöser für diese Lagen kommen in Betracht

  • militärische Konflikte,
  • national oder international operierender Terrorismus, Sabotage etc.
  • schwere Unglücksfälle,
  • Naturereignisse,
  • Epidemien.

3. Haben Sie für den Notfall vorgesorgt?

Zum Notvorrat gehören in erster Linie lagerfähige Lebensmittel für rund eine Woche und 9 Liter Wasser pro Person (ein Sixpack).

Nicht vergessen: die wichtigsten Medikamente.

Der persönliche Vorrat sollte nach den eigenen Ernährungsgewohnheiten zusammengesetzt sein und das umfassen, was man im ganz normalen Alltag konsumiert und benötigt.

Nicht zu vergessen sind aber auch Lebensmittel, die man ohne Kochen geniessen kann (Schokolade, Zwieback, Schachtelkäse, Trockenfrüchte usw.).

Das ist beispielsweise dann wichtig, wenn der Strom ausfällt und die Herdplatten kalt bleiben.

Wichtig sind auch Artikel, die bei einem Stromunterbruch nützlich sind – damit man nicht im Dunkeln tappen muss: Batteriebetriebenes Radio, Taschenlampe mit Ersatzbatterien, Kerzen, Zündhölzer oder Feuerzeug. Da bei Stromunterbruch auch Bancomaten betroffen sind und elektronische Zahlungsmittel wie Debit- und Kreditkarten oder die Bezahlung via Smartphone ausfallen können, empfiehlt der Bund eine minimale Bargeldreserve in kleinen Scheinen.

Und außerdem: Seife, WC-Papier, Notfallapotheke (Verbandsmaterial, Fieberthermometer, Schmerzmittel) und ein Vorrat an persönlichen Medikamenten.

4. Wo und wie soll der Vorrat aufbewahrt werden?

Wir empfehlen, den Notvorrat in den Alltag zu integrieren. Und natürlich gilt der Grundsatz, wonach Lebensmittel trocken, dunkel und kühl aufbewahrt werden sollen. Ein geeigneter Lagerort kann je nach Platzverhältnissen die Küchen oder der Keller sein. Aber nicht als unantastbares Warenlager – sondern laufend verbrauchen und wieder ersetzen! Lebensmittel im Tiefkühler zählen übrigens auch zum Notvorrat, denn auch nach einem Stromausfall lassen sich die Nahrungsmittel noch problemlos konsumieren. Allerdings sollten einmal aufgetaute Lebensmittel nicht wieder eingefroren, sondern rasch verbraucht werden.

Tipps zur Vorratshaltung:

– Ihr Notvorrat sollte den persönlichen Bedürfnissen und Gewohnheiten entsprechen

– Lebensmittel in den Alltag» integrieren,

– Auch sofort konsumierbare Produkte gehören in den Vorrat

– Alle Lebensmittel – kühl, trocken, lichtgeschützt aufbewahren

und auch Medikamente.

Auf Haltbarkeit achten

Bei der Zusammensetzung ist zu beachten, dass Proteine, Kohlenhydrate und Fette bedarfsgerecht berücksichtigt werden. Falls möglich, sollten auch Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in die Überlegungen mit einbezogen werden.

– Proteine versorgen den menschlichen Organismus mit verschiedenen Aminosäuren, die beispielsweise bei der Erneuerung von Zellen benötigt werden. Sie kommen in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Geeignete Proteinquellen sind u. a. Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Hülsenfrüchte.

– Kohlenhydrate gehören zu den wichtigsten Energielieferanten. Sie kommen vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vor. Man findet sie beispielsweise in Kartoffeln, Linsen, Reis, Mais, Teigwaren, Brot, Früchten, Schokolade oder Gebäck. Rund 45 bis 55 % der täglichen Gesamtenergie sollten aus Kohlenhydraten stammen.

– Fett dient unter anderem als Transportmittel für die fettlöslichen Vitamine. Sichtbar ist Fett in Butter, Margarine oder Öl gegeben. Versteckt können sie beispielsweise in Mayonnaise, Würsten oder Patisserie vorkommen. Fette sollten zwischen 20 und 35 % der täglichen Gesamtenergie ausmachen

Persönlicher Notvorrat

Getränke

9 Liter Wasser (pro Person)

weitere Getränke

Lebensmittel (für rund 1 Woche)

Reis oder Teigwaren

Öl oder Fett

Konserven, z. B. Gemüse, Früchte oder Pilze

Mehl, Trockenhefe

Dauerwürste, Trockenfleisch

Fertiggerichte, Fertigsuppen

Hartkäse, Schmelzkäse

Bouillon, Salz, Pfeffer

Kaffee, Kakao, Tee

Müesli, Dörrfrüchte, Nüsse Hülsenfrüchte

Zwieback oder Knäckebrot

Schokolade

UHT-Milch, Kondensmilch

Zucker, Konfitüren, Honig

Spezialnahrung (bei Nahrungsmittelunverträglichkeit)

Futter für Haustiere

Hausapotheke/Hygiene

Seife, WC-Papier

Desinfektionsmittel

50 Hygienemasken pro Person

persönliche Medikamente

Und außerdem …

Batteriebetriebenes Radio,

(Kurbel-)Taschenlampe,

Ersatzbatterien

Kerzen, Streichhölzer

und/oder Feuerzeug

Gaskocher, Rechaud

etwas Bargeld

Darüber hinaus sollte überprüft werden, ob die Festlegungen im Rahmen des Notfallmanagements ausreichend waren und diese vollständig umgesetzt wurden.

Auf Grundlage der Ursachenermittlung und Überprüfung der Effizienz der Notfallabarbeitung können Präventionsmaßnahmen abgeleitet werden.

Wenn erforderlich, ist das Notfallmanagement entsprechend anzupassen.

5. Was tun Sie in Ihrem Betrieb, wenn ein Notfall eintritt?

Im Folgenden finden Sie eine Auswahl wichtiger Fragen zum Thema:

  • Wurde für Ihren Betrieb ein Brandschutzkonzept erstellt?
  • Sind Rettungswege und Fluchtausgänge eingerichtet?
  • Ist bei Stromausfall eine ausreichende Flucht- und Rettungswegkennzeichnung erkennbar?
  • Ist geeignetes Material für die Brandbekämpfung vorhanden?
  • Gibt es in Ihrem Betrieb eine Notfallliste mit den aktuellen Notfalltelefonnummern?
  • Nothelfer, Betriebs- oder Rettungssanitäter in Ihrem Betrieb vorhanden?
  • Ist genügend Erste-Hilfe-Material vorhanden?
  • Wird das Personal regelmäßig über die Alarmorganisation unterwiesen?
  • Werden neu eintretende Mitarbeiter/innen über die Notfallorganisation unterwiesen?